„Erstaunlich, was wir alles nicht gewusst haben“
Der ehemalige SPIEGEL-Chefredakteur Georg Mascolo über nachwirkende Bedeutung nach einem halben Jahrhundert

Von Anna-Sophie Schneider und Philipp Löwe (Interview und Redaktion)

Kamera: Tobias Seegert, Svenja Lau, Phillip Simon, Denise Bobe, Gökhan Sayim
Schnitt: Tobias Seegert, Svenja Lau, Gökhan Sayim

Die SPIEGEL-Affäre sei konstitutiv für den SPIEGEL, sagt Georg Mascolo, der ehemalige Chefredakteur des Nachrichtenmagazins. Vor elf Jahren, Mascolo war damals noch Redakteur im Ressort Deutschland II, begann die Redaktion einen Rechtsstreit um die Herausgabe bis dato unveröffentlichter Akten über die Vorgänge im Herbst 1962. Inzwischen haben Behörden und Ministerien bislang als „streng geheim“ eingestufte Unterlagen für die Berichterstattung freigegeben – mit Ausnahme des BND. „Es ist erstaunlich, was wir alles nicht gewusst haben über die SPIEGEL-Affäre“, sagt Mascolo mit Blick auf die Dokumente. Eine vermeintlich auserzählte Geschichte habe an neuen, teils brisanten Informationen gewonnen.

Der 48-Jährige ehemalige SPIEGEL-Chef hat übrigens seine ganz eigenen Erfahrungen mit der Staatsmacht: Nachdem er 1995 zusammen mit Hans Leyendecker die Plutonium-Affäre des BND enthüllt hatte, versuchte der Geheimdienst die Quellen von Mascolo und Leyendecker aufzudecken, indem sie andere Journalisten darauf ansetzten. Sehen und hören Sie mehr…

  • Clip 1: Georg Mascolo über das Ergebnis der jüngsten Recherchen zur SPIEGEL-Affäre.
  • Clip 2: Georg Mascolo darüber, warum das Thema auch heute noch relevant ist.
  • Clip 3: Georg Mascolo über die Bedeutung der Affäre für den SPIEGEL.
  • Clip 4: Georg Mascolo über die Bedeutung der SPIEGEL-Affäre für den Journalismus und die Bundesrepublik.
  • Clip 5: Georg Mascolo über das Entstehen einer kritischen Öffentlichkeit in Deutschland als Folge der Geschehnisse im Herbst 1962.
  • Clip 6: Georg Mascolo darüber, warum er keine Sorge hat, die Staatsmacht könnte heute noch zu ähnlichen Mitteln greifen.
  • Clip 7: Georg Mascolo über Versuche von Geheimdiensten Informanten zu enttarnen.
  • Clip 8: Georg Mascolo über Versuche des BND SPIEGEL-Redakteure auszuspionieren.
  • Clip 9: Georg Mascolo darüber, ob die Anteilnahme der Bevölkerung auch heute noch so groß wäre wie 1962.
  • Clip 10: Georg Mascolo über kollegiale Solidarität und die Dankesschuld des SPIEGEL gegenüber den Redaktionen von STERN und ZEIT.
  • Clip 11: Georg Mascolo über heutige Gefahren für den Journalismus.
  • Clip 12: Georg Mascolo darüber, ob Journalisten früher mutiger recherchiert haben als heute.
  • Clip 13: Georg Mascolo über Rückendeckung für seine Redakteure.
  • Clip 14: Georg Mascolo über Geschichten, für die er ins Gefängnis gehen würde, und die Zusammenarbeit mit Wikileaks.
  • Clip 15: Georg Mascolo darüber, ob der SPIEGEL auch heute noch das „Sturmgeschütz der Demokratie“ ist.

 


Seitenanfang


Partner

anstageslicht.de message-online vocer.de

design.haw-hamburg.de Universität Hamburg Macromedia Fachhochschule