Staatsaffäre mit Nachhall: Die Besetzung der SPIEGEL-Redaktion am 26. Oktober 1962
Noch 50 Jahre danach wirkt der Begriff „SPIEGEL-Affäre“ wie ein kritisches Menetekel für den Umgang der Staatsmacht mit den freien Medien eines freien Landes. Die Affäre wirkt noch ein halbes Jahrhundert nach: als Lektion, wie dieser Umgang eben nicht sein sollte. Was damals als Besetzung des Hamburger Pressehauses begann, weil es angeblich galt, einen mutmaßlichen „Landesverrat“, begangen mittels einer SPIEGEL-Titelgeschichte, aufzuklären, endete als Waterloo-Erlebnis für die beteiligten Staatsorgane und den politisch verantwortlichen Verteidigungsminister Franz Josef Strauß (CSU). Spätestens jetzt war beweisen: Es gab eine Vierte Gewalt im Staate, deren Eigenleben zu respektieren war – zum Wohle aller. Doch der Reihe nach: Die Affäre hat eine Vorgeschichte, einen Höhepunkt und einen Epilog. Lesen Sie die Chronologie von Johannes Ludwig:
Heute vor 62 Jahren: 1.Oktober (01.10.1962)
Tatsache ist: An diesem Tag geht eine Strafanzeige gegen den SPIEGEL bei der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe ein: wegen des Verdachts auf Landesverrats. Anzeigensteller: Prof. Dr. Friedrich August von der HEYDTE. Beigefügt: Kopien von insgesamt sechs Berichten aus dem Nachrichtenmagazin, die sich mit Fragen des Militärs und der Verteidigung befassen. Unter anderem auch der kleine, aber informative SPIEGEL-Bericht vom 13. Juni Zu dieser Zeit (...)Das hamburgweite Projekt
Hamburg ist eine der großen Presse- und Medienstandorte, wo auch DER SPIEGEL sitzt. Gleichzeitig gilt die Hansestadt als einer der wichtigen Ausbildungszentren für Journalismus und journalismusnahe Fächer.
Anlässlich der fünfzigsten Wiederkehr der Ereignisse von 1962 lag es nahe, sich mit diesem Thema intensiver auseinanderzusetzen und sowohl die Geschehnisse von damals in Erinnerung zu rufen als auch nach den Folgewirkungen bis heute zu fragen.
An dem Projekt “50 Jahre SPIEGEL-Affäre multimedial” sind drei Medienpartner, drei Hamburger Hochschulen bzw. vier Studiengänge beteiligt. Initiator der gemeinschaftlichen Unternehmung war Prof. Dr. Johannes LUDWIG, Leiter des DokZentrums anstageslicht.de.
Die Partner
- Das DokZentrum ansTageslicht.de, angesiedelt an der Fakultät Design, Medien und Information der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) unter Prof. Dr. Johannes LUDWIG
- der Studiengang Illustration an derselben Fakultät unter Prof. Reinhard SCHULZ-SCHAEFFER
- Das Medien- und Gesellschaftsportal VOCER (www.vocer.org) und die Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation (MHMK), Studiengang Journalistik unter Prof. Dr. Stephan WEICHERT(Studiengangleiter, Herausgeber VOCER)
- Die Journalistenzeitschrift MESSAGE und der Masterstudiengang Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg unter Prof. Dr. Volker LILIENTHAL (Herausgeber MESSAGE).
Unterstützt wird das Projekt mit Mitteln der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).
Das Team
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Studierende der HAW Hamburg:
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Studiengang Illustration
Mara WILD, Vanessa HARTMANN, Pia BUBLIES, Julia GRIMM, Kasia KANDEL, Susana RIVAS, Florian WALKING, Henrike SCHNABEL, Johanna OVERMEYER, Timo RYCHERT, Sebastian JÄHNE, Lena SCHAFFER, Anton HALLMANN, die im Rahmen ihres Illustrationsstudiums für die redaktionelle Illustrationen zuständig waren, für die sie recherchiert, gezeichnet und geschrieben haben (Infografiken Animationen, Malereien und Zeichnungen)
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Medien und Information
Claudia JENTSCH (clj) und Bernhard KOCH (BeK), die mit speziellen Recherchearbeiten in Archiven und Außen betraut waren.
- Weiter: Justine GINTER (gint), Martin WEISSENFELD (MaWe).
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Studierende der MHMK:
Tobias SEEGERT, Svenja LAU, Philipp SIMON, Denise BOBE, Enno HEIDTMANN – angeleitet von Gökhan SAYIM.
Zusätzlich fand ein studentisches Rechercheseminar des 2. Semesters unter der Leitung von Annika STENZEL statt.
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Studierende der UHH:
Anna-Sophie SCHNEIDER, Julia MATEUS und Philipp LÖWE, die für die Interviews mit den drei Medienmachern zuständig waren; Christina HELLER, Sinah GROTEFELS, Martin MAIBÜCHER, Tim KUKRAL (Interview mit dem Zeithistoriker Prof. Axel Schildt, Universität Hamburg)
- Malte MÜLLER, der als ehemaliger Illustrationsstudent der HAW Hamburg die Gestaltung und Umsetzung der Website sowie der interaktiven Protestkarte übernommen hatte.